Marketing vor Ort – Markenausrichtung GILDE

Im Rahmen des Formats „Marketing vor Ort“ des Marketing-Clubs Hannover öffnete Gilde exklusiv für Mitglieder die Türen seiner Brauerei. Die Wurzeln des ältesten Unternehmens Hannovers reichen bis ins Jahr 1546 hinein und prägen die Stadt bis heute. Durch die neue Marketingstrategie und den Marken-Relaunch gewann Gilde an Modernität und Aufschwung, ohne sein Traditionsbewusstsein, auch zur Stadt Hannover, zu verlieren. Gilde-Geschäftsführer Mike Gärtner führte durch den Abend und gewährte spannende Einblicke hinter die Kulissen der Brauerei.

Zu Beginn der Veranstaltung führte Mike Gärtner durch die Geschichte der Brauerei. Der Lokalmatador, Brauer Cord Broyhan, braute erstmals 1526 ein neues, obergäriges Bier, was mit einem enormen wirtschaftlichen Aufschwung Hannovers einherging bis schließlich 1546 die Hannoveraner Brauer eine eigene Gilde gründeten – die Geburtsstunde der Gilde Brauerei. „Bier war damals ein wirtschaftlicher Erfolgsfaktor“, erzählt Gärtner. Das spiegelt sich auch in den weiteren Jahren bis zur Jahrhundertwende wider. Die Erfolgsgeschichte der Brauerei erfuhr jedoch einen herben Rückschlag und führte fast zum Untergang des Unternehmens. Seit 2007 war der Absatz rückläufig und die Markenentwicklung stagnierte. Mit dem neuen Eigentümerwechsel 2016 kam jedoch der Umbruch und das Unternehmen wieder auf Wachstumskurs.

Aus Alt mach Neu – die neue Markenstrategie

„Gilde war runtergewirtschaftet. Es musste ein Marken-Relaunch und Revitalisierung der Markenfamilie her“, erzählt Mike Gärtner. Daher erweiterte Gilde nicht nur seine Produktpalette, sondern verlieh dem Bier auch ein neues, frisches Design. Insbesondere das Pilsener wurde einer Verjüngungskur unterzogen. Es glänzt nun in grünen Flaschen und unterscheidet sich dadurch nicht nur optisch vom Ratskeller sondern auch geschmacklich, dank neuer Rezeptur. „Wir haben die alte Marke neu belebt. Gilde steht für massentaugliche Biere, die trotzdem cool sind“, sagt Gärtner. Dass die Biere ankommen, verdeutlichen auch die Zahlen. Bei einem um zwei Prozent sinkendem Markt, erzielte das Ratskeller eine Steigerung von 10 Prozent und das Pilsener sogar von 37 Prozent. Lediglich das Lindener Spezial scheint die Verbraucher weniger zu überzeugen, da die Verkaufszahlen sinken. Es stellt sich die Frage, ob es zu wenig Kult mitbringt, sich mit dem Gilde Pils kannibalisiert oder zu wenig Werbung gemacht wurde. Die Frage blieb auch am Vortragsabend unbeantwortet. Es wird sich wohl erst im Laufe der Zeit herausstellen, worin die Gründe liegen.

Tiefe Verwurzelung mit der Region

Markenkern von Gilde ist die tiefe Verwurzelung mit Hannover und der Region. Auch durch den Eigentümerwechsel soll dies weiter fortgeführt werden. Gilde setzt auf seinen Eventservice sowie Gastrofinanzierung, um Gastronome zu unterstützen. Allein in diesem Jahr war Gilde mit seinem Service auf rund 800 Veranstaltungen und unterstützt durch Sponsoring besonders regionale Vereine. Zur Krönung gelang Gilde die Exklusiv-Partnerschaft mit Hannover 96, die den Neustart des Unternehmens festigt und mit der ein Herzenswunsch in Erfüllung ging.

Fazit

Durch den Vortrag von Mike Gärtner erhielten die Gäste nicht nur einen Einblick in die Marke Gilde und seine Produktvielfalt, sondern konnten durch die anschließende Brauereiführung einen Blick hinter die Kulissen des Unternehmens werfen. Und das Highlight des Abends? Für viele die anschließende Bierverköstigung in geselliger Runde.